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(Fender) Stratocaster, Strat (ST-Style)

Die Stratocaster, die kurz auch Strat genannt wird, wird seit 1954 von Fender hergestellt.

Nachdem die Telecaster, die erste Massivkorpus-E-Gitarre von Fender sehr erfolgreich vertrieben wurde, wurde ab 1952 an dem neuen Modell gearbeitet. Das Ziel war eine höherwertigere Gitarre mit Vibrato und einer besseren Bespielbarkeit zu entwickeln, um mit der Gibson LesPaul konkurrieren zu können.

Alles sollte kurviger, runder und bequemer für die Gitarristen werden, als bei der Telecaster, die sich die Vorwürfe gefallen lassen musste, zu kantig und nicht angenehm bespielbar zu sein. Außerdem wollte man das Klangspektrum, bzw. die Klangvielfältigkeit erweitern und entschied sich dazu mehr Tonabnehmer und ein Vibrato einzubauen.

Die ersten Prototypen der Stratocaster, die zum Testen an Gitarristen ausgeliefert wurden, bekamen eine durchgehend negative Kritik, was vor allem an dem Vibrato lag. Das Vibrato war dem, zu der Zeit verbreitetsten Bigsby Vibrato nachempfunden, wurde allerdings aus gestanzten Blechteilen hergestellt, im Gegensatz zu Bigsbys Aluminiumkonstruktion. Dies stellte sich als fundamentaler Fehler heraus, da sich die Gitarristen über den metallischen, schrillen Klang beschwerten.

Schließlich wurde ein komplett neues Vibrato entwickelt, welches das Kippen der Brücke ermöglichte. Aus unerklärlichen Gründen wurde dieses System unter dem Namen "Tremolo" als Patent angemeldet, was bis heute zu Verwechslungen mit dem Tremolo als Lautstärkeschwankung führt.

Der Kunstname Stratocaster ergibt sich aus dem Vorgängermodell Telecaster und Stratosphäre.

Konstruktion der Fender Stratocaster

Die Konstruktion der Stratocaster ist dem der Telecaster ähnlich und so wird der Korpus meist aus Erlen- beziehungsweise Eschenholz und der Hals aus Ahornholz oder Palisander hergestellt. Auch die Stimmmechaniken bilden wie bei der Telecaster eine Linie auf der oberen Seite der Kopfplatte.

Die Stratocaster besitzt drei Single Coils Tonabnehmer, wobei die vorderen gerade und der hintere leicht schräg angebracht ist. Mit einem Tonabnehmer-Wahlschalter kann man zwischen den Tonabnehmer hin und her schalten oder auch zwei Tonabnehmer gleichzeitig aktivieren. Dieser sogenannte Fünfwegschalter wurde erst 1970 eingeführt, davor hatte die Stratocaster nur einen Dreiwegschalter, bei dem immer nur ein Tonabnehmer anwählbar war. Zudem besitzt die Stratocaster ein Lautstärke Drehschalter und zwei Ton Drehschalter (je einer für den Hals Tonabnehmer und einer für den Mittel Tonabnehmer) .

Das Tremolo (bzw. Vibrato) besteht aus einem Saitenhalter, der nur an einer Seite mit Schrauben befestigt ist, um zu ermöglichen die Brücke in Richtung Hals zu kippen. Auf der Rückseite bewirken Federn einen ständigen Zug an der Brücke, sodass diese immer wieder in die Waagerechte gezogen wird.

Es gibt drei Varianten um das Tremolo der Stratocaster einzustellen. Bei der am weitesten verbreitetsten und Standard-Einstellung, ist die Tonhöhe nur nach unten veränderbar. Bei der zweiten Einstellung werden die Halteschrauben komplett festgezogen und der Saitenhalter, bzw. die Brücke wird mit einem Stück Holz fixiert, sodass das Tremolo kaum noch benutzbar ist. Bei der dritten Einstellung ist die Tonhöhe nach unten und oben veränderbar und erfordert eine fast perfekte Balance zwischen Saitenstärke und Spannung der Federn. Bei dieser Variante verstimmen sich die Saiten sehr leicht, vor allem bei Bendings, also beim Ziehen der Saiten.

Im Detail wurde die Konstruktion der Stratocaster im Laufe der Jahre immer wieder verändert. Nicht nur aus produktionstechnischen Gründen, sondern auch auf Grund des Feedbacks der Musiker.

Nachbauten der Fender Stratocaster

Neben der Telecaster ist die Stratocaster eines der meistkopiertesten Gitarrenmodelle aller Zeiten. Fender versuchte Plagiate gerichtlich zu unterbinden doch ohne Erfolg, da die Nachbauten zum Beispiel ein bisschen andere Maße oder leicht abgewandelte Formen besitzen.